Sückau.
Ilse Koch aus Sückau arbeitet schon seit Jahren im Vorstand der Selbsthilfegruppe für Brandverletzte, Phoenix. Zu einer Scheckübergabe an den Verein kamen auch Bernhard Heitz und Alexander Groth.
Normalerweise jettet Bernhard Heitz zwischen Los Angeles, Johannisburg und Leipzig hin und her, doch am Dienstag war er endlich wieder einmal in Sückau bei Ilse Koch. Zusammen mit dem dritten im Bunde, Alexander Groth aus Kiel,wurde eine Phoenix-Vorstandssitzung abgehalten. Alle drei sind schwer brandverletzt und engagieren sich seit Jahren inder Selbsthilfeorganisation, die Koch und Heitz 1999 gründeten. Bei Ilse Koch laufen die Fäden zusammen. Sie kümert sich um das Erstellen und Verteilen von Flyern und der Zeitschrift “Brandheiß” (SVZ berichtete), hält die Kontakte, koordiniert und besucht alle Treffen. Bernhard Heitz, der in Kanada mit dem Flugzeug abstürzte, ist weltweit für “Phoenix” Deutschland und auch für die Weltorganisation der Brandverletzten, deren Präsident er ist, unterwegs. Zurzeit organisiert er das erste Camp für brandverletzte Kinder in Johannesburg.
“Kinder zwischen neun und 17 Jahren können hier teilnehmen und müssen einmal nichts über ihre Verletzung und ihr Aussehen erzählen, werden nicht angestarrt, weil alle das gleiche Schicksal teilen”, so Bernhard Heitz. So ein Camp soll dann alle zwei Jahre stattfinden. Leider sei es nicht gelungen, dass auch Kinder aus Deutschland teilnehmen.
Das Zusammentreffen in Sückau hatte auch noch einen zweiten Grund. Die DAK spendet nun schon zum dritten Mal für den Verein. Aus Boizenburg kam Ilse Klopp und überbrachte einen Scheck über 1799 Euro. “Das ist in jedem Jahr etwas mehr geworden”, freute sich Ilse Koch, die sich noch gut erinnern kann, wie schwer es ihr beim ersten Mal gefallen ist, für den Verein um Spenden zu bitten. Ihre Arbeit scheint die Zentrale der DAK in Hamburg, die entscheidet, an welche Selbsthilfegruppen die Spendengelder gehen, überzeugt zu haben.
“Wir sind natürlich auf Unterstützung angewiesen und danken ganz herzlich dafür”, so Bernhard Heitz. Man wisse um die Wichtigkeit von Selbsthilfeorganisationen, rgänzte Ilse Klopp, Phoenix würde gerade in der psychologischen Betreuung und Beratung nach der Zeit in der Klinik eine wichtige Arbeit leisten, die Schwestern und Ärzte nicht leisten können. Bernhard Heitz bestätigte: “Im Krankenhaus sorgen sie dafür, dass du nicht stirbst. Doch gerade nach dem Klinikaufenthalt fallen Verletzte und seine Angehörigen in ein tiefes Loch. Hier helfen und unterstützen wir. Für mich ist diese Arbeit auch eine Verpflichtung für das mir geschenkte Leben.
Quelle: Schweriner Volkszeitung/Hagenower Kreisblatt