10 Jahre Phoenix e.V.

Ilse Koch ist etwas nervös. Sie hat Exemplare der neuen Broschüre dabei, ein großes Poster und diverse Blumensträuße. Es geht nach Bergedorf in das Berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus Boberg zum Empfang. Der Verein Phoenix Deutschland – Hilfe für Brandverletzte, in dessen Vorstand die Sückauerin ist, begeht seinen zehnten Geburtstag. Bernhard Heitz, erster Vorsitzender und einige andere Mitglieder von Phoenix sind schon da.

Das Krankenhaus hatte sich erboten, im Rahmen seiner Veranstaltungen zum eigenen 50-jährigen Bestehen einen Empfang für Phoenix auszurichten, denn die Geburtsstunde des Vereins liegt hier im Unfallkrankenhaus. Hier wurde Bernhard Heitz nach seiner schweren Brandverletzung behandelt, hier installierte Ilse Koch eine Selbsthilfegruppe. Es war schwierig, den geschützten Raum des Krankenhauses zu verlassen, wo sich so viele Ärzte, Pflegepersonal und auch ein Seelsorger um die Patienten kümmerten. Ilse Koch hatte bereits vorher in Duisburg die segensreiche Arbeit einer Selbsthilfegruppe erfahren und wollte nun ähnliches in Norddeutschland aufbauen. Bernhard Heitz hatte in Kanada Hilfe von der World Burne Foundation erfahren. Sie taten sich mit anderen Mitstreitern zusammen und gründeten im Oktober 1999 den Verein.

Inzwischen ist Phoenix den Kinderschuhen entwachsen, ist Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, einem Zusammenschluss aller anerkannter Selbsthilfegruppen, arbeitet im Gemeinsamen Bundesausschuss Patientenbeteilung mit. Bernhard Heitz hielt einen kurzen Rückblick auf zehn Jahre Phoenix, betonte, dass der Verein sich weiter für seine Mitglieder einsetzen werde und weiter um die Akzeptanz schwer Brandverletzter in der Gesellschaft kämpfen werde.

Der stellvertretende Geschäftsführer des Unfallkrankenhauses, Dr. Hubert Erhard, bedankte sich bei den Mitgliedern von Phoenix für ihre wichtige Arbeit, sie helfe, brandverletzten Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt aufzufangen.

Schreibe einen Kommentar